- schmeißen
- schmeißen Vst. std. stil. (8. Jh.), mhd. smīzen "streichen, schmieren", ahd. smīzan, as. -smītan PPrät., mndd. smiten, mndl. smiten Stammwort. Aus g. * smeit-a- Vst. "schmeißen", auch in gt. -smeitan, ae. smītan, afr. smīta. Die Bedeutung läßt sich schwer feststellen, da das Verb in den frühen Sprachen überwiegend präfigiert auftritt. Erkennbar ist einerseits "werfen", andererseits "schmieren, verstreichen u.ä.". Dies vereinigt sich bei der Tätigkeit des Bewerfens von Hauswänden u.ä. mit Lehm (später Putz) und anschließendem Verstreichen; solche Tätigkeiten wird das Verb also ursprünglich bezeichnet haben. Außergermanisch sind die Vergleiche entsprechend unsicher. Mit der einen Bedeutung läßt sich in Zusammenhang bringen l. mittere "werfen", mit der anderen vielleicht die unter schmeicheln genannten Wörter für "reiben, schmieren". Die seit mittelhochdeutscher Zeit anzutreffende Bedeutung "scheißen" (Schmeißfliege) beruht sicher auf Verhüllung von scheißen (vgl. nhd. Scheibenkleister u.ä.), beim Kausativum smeizen scheint sie aber fest geworden zu sein. Abstraktum: Schmiß; Kollektivum: Geschmeiß.✎ Seebold (1970), 437f. indogermanisch iw.
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.